Sonstige Behandlungsoptionen

Eine erfolgreiche Nierentransplantation ist die effektivste Behandlungsmethode einer chronischen Niereninsuffizienz, da diese Option den eigenen, funktionstüchtigen Nieren am nächsten kommt. Allerdings eignet sich nicht jeder Patient für eine Nierentransplantation. Deshalb sollten Sie mit Ihren Ärzten über diese Option sprechen.

Die Lebensdauer einer transplantierten Niere hängt von vielen Faktoren ab und beträgt im Durchschnitt mittlerweile 15 Jahre.¹ Einige Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz benötigen möglicherweise mehr als eine Nierentransplantation in ihrem Leben.

Für den Erfolg einer Nierentransplantation spielt der richtige Zeitpunkt eine wichtige Rolle. Wenn eine Nierentransplantation für Sie in Frage kommt, sollten Sie diese so früh wie möglich durchführen lassen. Im Idealfall erhalten Sie die Spenderniere, noch bevor Ihre chronische Nierenerkrankung eine Dialyse erforderlich macht. Wenn man berücksichtigt, dass die Wartezeit bis zur Nierentransplantation mehrere Jahre beträgt, kann dies schwierig sein. Wenn vor Beginn der Dialyse keine Nierentransplantation möglich ist, sollten Sie diejenige Dialyseform wählen, die am besten zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Lebensstil passt, damit Sie sich so gut wie möglich an Ihren Behandlungsplan halten können.

Für eine erfolgreiche Nierentransplantation muss die gesunde Niere von einem Spender kommen, dessen Blutgruppe und Gewebetyp zu Ihrem Körper passen. Es ist auch von Vorteil, wenn die genetischen Merkmale des Spenders Ihren eigenen ähnlich sind. Es gibt zwei Arten von Nierenspenden:

Lebendspenden 

Eine gesunde Niere kann einem lebenden Spender operativ entnommen und Ihnen transplantiert werden. Lebendspender sind in der Regel Verwandte oder Ehepartner, die bereit sind zu spenden und die einen geeigneten Gewebetyp und die passende Blutgruppe besitzen. Selbst wenn Sie einen Lebendspender finden, kann Ihr Arzt Ihnen trotzdem empfehlen, dass Sie sich auf eine Warteliste für eine Nierentransplantation setzen lassen. 

Postmortale Spenden

Wenn Sie keine Niere von einem Lebendspender finden können, müssen Sie sich auf eine Warteliste setzen lassen, um eine postmortale Spenderniere zu erhalten. Ihr Arzt wird Sie durch diesen Prozess begleiten. In den meisten Ländern existiert eine zentrale Stelle, die diesen Prozess organisiert und Patienten Orientierung gibt.

Nach der Durchführung einer Nierentransplantation sollten Sie zur Erholung für einige Tage im Krankenhaus bleiben. Während der Genesung von der Nierentransplantation müssen Sie mit Schmerzen an der Einschnittstelle und im gesamten Unterleib rechnen. Der Zustand Ihres Nierentransplantats wird von Ihren betreuenden Transplantationsärzten sorgfältig und kontinuierlich kontrolliert. Sie erhalten Medikamente, sogenannte Immunsuppressiva, damit Ihr Immunsystem die transplantierte Niere nicht als Fremdkörper einstuft und somit abstößt. Außerdem müssen Sie eventuell andere Medikamente einnehmen, um das Infektionsrisiko und die Gefahr anderer postoperativer Komplikationen zu minimieren. Es ist relativ wahrscheinlich, dass diese Medikamente so lange eingenommen werden müssen, wie Sie die transplantierte Niere besitzen, also nicht nur während Sie von der Nierentransplantation genesen.

Obwohl die Nierentransplantation eine extrem effektive Behandlung der Niereninsuffizienz darstellt, gibt es auch Risiken. Wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff kann Ihr Körper Schwierigkeiten haben, sich zu erholen, und es können Komplikationen auftreten, zum Beispiel:

• Ihr Körper kann das neue Organ abstoßen und Sie müssen Medikamente einnehmen, um diese Reaktion zu unterbinden.
• Ihre neue Niere funktioniert zu Beginn möglicherweise nicht in vollem Umfang. Eventuell ist eine Dialyse erforderlich, bis Ihre neue Niere zu funktionieren beginnt.
• Obwohl dies nicht häufig vorkommt, kann Ihre neue Niere sofort oder auch zu einem späteren Zeitpunkt versagen. Wenn dies geschieht, sollten Sie mental und körperlich darauf vorbereitet sein, ein neues Transplantat zu erhalten oder wieder eine Dialyse durchzuführen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die potenziellen Risiken einer Nierentransplantation.